Friedhof, Totenhalle und Grabsteinmuseum

Der Friedhof
Der Friedhof von Schandorf war ursprünglich rund um die Kirche angelegt. Zur Zeit der Canonischen Visitation im Jahre 1779 ist aber schon dokumentiert, dass sich der Friedhof am heutigen Platz befindet. Der Friedhof ist im Eigentum der Gemeinde.

Das Kriegerdenkmal aus dem Jahre 1953 wurde zur Erinnerung an zweiundzwanzig im Ersten Weltkrieg und an zweiundzwanzig im Zweiten Weltkrieg gefallene Soldaten, sowie an die neun vermissten Soldaten aus dem Dorf errichtet. Diese Gedenkstätte war auch der Erinnerung an die sechsundzwanzig unbekannten Soldaten der ehemaligen deutschen Wehrmacht gewidmet, die 1945 im Kampf um Schandorf gefallen waren.

In letzter Zeit erwägen BürgerInnen die Möglichkeit einer Urnenbestattung. Auch dafür ist bereits ein Platz vorgesehen, und es wurden erste Vorkehrungen dafür getroffen.

Die Totenhalle
Die Totenhalle wurde im Jahr 1987 von der Großgemeinde Schachendorf errichtet. Anlässlich der Neuordnung des Friedhofes im Jahr 1999 wurden zahlreiche alte Grabsteine entfernt und die neue Friedhofsordnung beschlossen. Zur Dokumentation der Grabsteinkultur in Schandorf wurde ein Grabsteinmuseum an der nordöstlichen Seite des Friedhofes mit etwa zwanzig Grabsteinen errichtet. Dabei wurde von jedem Typ von Grabsteinen aus verschiedenen Epochen ein Exemplar aufgestellt.Die auf den entsorgten Grabsteinen eingravierten Namen wurden auf zwei Tafeln beim Grabsteinmuseum festgehalten. In der Chronik der Gemeinde sind alle entsorgten Grabsteine fotografisch dokumentiert. Diese Anlage zeigt die immer schon vorhandene Gemeinsamkeit mehrerer Sprachen und Kulturen im Ort.
Am Friedhof von Schandorf trifft man auf eine Besonderheit. Auf mehreren Grabstellen stehen die Grabsteine am Fußende, wobei die Inschrift nach außen zeigt – also vom Grab abgekehrt ist. Historiker führen diese besondere Gestaltung auf eine Zeit zurück, in der Schandorf von der Calvinistischen Glaubensgemeinschaft dominiert war. Das Grabsteinmuseum wurde am Allerheiligentag 1999 im Rahmen einer Feier gesegnet.

Das Grabsteinmuseum
Im Jahre 1989 kam es zu einer schon länger geplanten Neuordnung des Schandorfer Friedhofes. Etwa 100 Grabsteine wurden entfernt und sollten entsorgt werden. Die Gemeindevertretung beschloss daraufhin, dieses Kulturgut im Dorf so zu erhalten, dass für die einzelnen Epochen typische Grabsteine aufgestellt wurden.

Deutsche, kroatische und ungarische Aufschriften mit den verschiedenen Formen der Grabsteine wurden in der Nähe der Totenhalle neu angeordnet und mit zwei Erklärungstafeln versehen. Alle Grabsteine, die entsorgt wurden, wurden vorher fotografiert, die Aufschriften abgeschrieben und im Jahresband 1989 der Schandorfer Gemeindechronik dokumentiert.